Über mich

Seit ich geboren wurde, bin ich auf der Suche. Und ich weiß, dass sich das nie ändern wird.

Nicht mehr so ganz jung an Jahren, lebe ich mit meiner Frau und meinem Sohn in einer Kreisstadt ganz nahe der Ostsee. Ich bin ein Träumer geblieben. Auch das wird sich nie  ändern. Hoffe ich. Denn würde es das, würde ich viel von meinem Sinn verlieren. Vielleicht meinen Sinn überhaupt.

Meinen Sinn, den ich vor allem in der Literatur und im Schreiben finde, in der Natur, in Musik, die ich mag, in Bildern, Filmen, Kunstwerken, die mich ansprechen. Und in manchen Menschen …

Die Welt, in der ich lebe, ist nicht immer die Welt, die wir alle zu sehen, wahrzunehmen glauben. Unsere reale Welt macht es mir manchmal zu schwer und macht mich oft unsagbar traurig. Das ist seit ein paar Jahren so.

Ich habe eine Welt in meiner Seele, meinem Herzen. Eine eigene Welt. Diese Welt ist vor allem eine Welt, die dem Credo folgt, das sich in einem Aphorismus der Autorin und Publizistin Daniela Dahn, als Beschreibung des Reichs der Freiheit offenbart. Dieser Aphorismus lautet:

Das Reich der Freiheit beginnt dort, wo man für das Zurückstellen seines Egoismus nicht mehr bestraft wird.

In dieser eigenen Welt, diesem „Reich der Freiheit“ bin ich allein. Nur jene „manchen Menschen“ haben auch ein Häuschen dort. Wer einmal dort wohnt oder gewohnt hat, den vergesse ich nie.

Und da ist noch ein zweites Credo, dem ich zu entsprechen versuche. Der Politkabarettist Volker Pispers hat es einmal formuliert. Es lautet:

Ich bin derart mit meinem Menschsein ausgelastet, dass ich nur ganz selten dazu komme, Deutscher zu sein.

Ich kenne keinen Hass, keinen Neid. Ich verabscheue Gewalt und den so hemmungslos gewordenen Egoismus. Was ich mich mit all meiner verbliebenen und verbleibenden Energie zu leben bemühe, sind Aufrichtigkeit, Rücksicht, Freundlichkeit, Vertrauen und Liebe. Ich mag ein guter und verlässlicher Freund sein, wissend, dass es nicht leicht mit mir ist.

Ich bin ständig in Gedanken, über Gott und vor allem über die Welt, in und mit allem, was sie ausmacht. Und Schreiben ist mir mit den Jahren eine meiner liebsten Beschäftigungen geworden. Der Orbit meiner Gedanken hier, ist vor allem der Orbit meiner Selbstreflexionen. Wahrlich nicht alles darin ist „leicht verdaulich“.

Dennoch ist es keine geschlossene Umlaufbahn. Jeder, der es möchte, mag auf ihr zu Gast sein und den einen oder anderen Text oder Vers als eine Einladung annehmen. Zu eigener Nachdenklichkeit oder Inspiration, zur Zustimmung oder zum Widerspruch und gern natürlich auch zum Dialog mit mir, dem

Sternflüsterer

27 Gedanken zu “Über mich

  1. Hallo Sternflüsterer, dein Blog ist schön, ich liebe die Sterne sehr. Du wars mal bei blog.de mit mir, hab dich sofort erkannt 🙂 ich bin nach einigem hin und her, auch hierhin gewechselt. Schön dich wiederzutreffen.

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    • Dankeschön für das Kompliment und die Überraschung. Freilich muss ich gestehen, dass ich zwar eine leise Vermutung habe, wer Du auf blog.de warst, ich mir aber doch sehr unsicher bin. Magst Du mir Deinen damaligen Nicknamen verraten?

      Liebe Grüße!

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  2. Du hast ja sehr persönlich über dich geschrieben, wie ich finde. Schön und (zuerst wollte ich „aber“ schreiben, aber das wäre falsch) persönlich. Ich werde mal ein wenig bei dir Stöbern…
    Viele Grüße

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  3. Hallo Sternflüsterer, ich habe dir gestern mit der Funktion „schreibe mir“ geschrieben, weil ich ausversehen einen Kommentar von dir gelöscht habe, glaube ich zumindest. Ich war abends mit dem Handy online und da stand ein Kommentar und dann habe ich draufgeklickt um ihn zu lesen, dann war er auf einmal rot und weg. Ich hoffe du verzeihst mir, das war nicht absichtlich, einen schönen Abend aus der Sahara in Deutschland..

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    • Alles ist gut, liebe Rosabluete. Ich war nicht im entferntesten auf dem Weg, Dir das übel zu nehmen. Es gibt also gar nichts zu verzeihen.

      Ja, bei Dir ist es wohl um so einiges heißer als hier im Nordosten. Lass Dich bitte nicht grillen! 😉

      Liebste Grüße an Dich!

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      • dann ist ja gut. Ja ich wusste ja garnicht so genau, was ich da gemacht habe (die blöden touchdisplays da hta man schneller was gedrückt als man kuken kann) und ob das mit dem handy und der „schreib mir“ funktion geklappt hat…aber dann bin ich beruhigt. ja über 30 grad und es wird noch heißer, nicht gerade schön. ich bin ja mehr der herbst-winter typ. wünsch dir noch einen schönen abend.

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  4. Hallo sternfluesterer,
    mir gefällt deine nachdenkliche, ruhige Art in deinen Kommentaren und Beiträgen. Also habe ich beschlossen, den Gedankenorbit zu betreten. Ich bin gespannt, wohin es mich führt!
    Herzliche Grüße und ein schönes Wochenende
    Katrin

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    • Oh, vielen lieben Dank, liebe Katrin. – Ich hoffe Dein Interesse wird nicht manchmal enttäuscht. Denn mein Blog enthält auch allerlei Schwermütiges. Ich schrieb und schreibe vieles, um es erst einmal los zu sein, es nicht allein tragen zu müssen, auch zur eigenen Selbstverständigung und Reflexion. – Manche Themen und manche Art der Abhandlung wird also nicht unbedingt angenehm zu lesen sein.

      Aber sieh Dich gern um, und, wenn Du magst, lass mir auch hin und wieder eine Meinung von Dir oder einen Eindruck, den Du gewonnen hast, gern auch die eine oder andere Frage, da.

      Ich habe eben gerade Deine Seite zum ersten Mal besucht. Uff, und war erst mal ganz platt, beeindruckt – und, ich gebe das offen zu, auch ganz schön durcheinander. Ich werde mir sobald ich kann, mehr Zeit nehmen, bei Dir ein bisschen ausführlicher zu lesen.

      In jedem Fall freue ich mich, dass Du nun nicht nur dort, sondern auch ab und zu hier bist. – Sei willkommen!

      Liebe Grüße und noch ein extra Dank für Deine wertschätzenden Worte oben für mich!

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  5. Deine Worte sind sehr klar, ich vertiefe mich in sie und selbst bei beiläufiger Musik empfinde ich völlige Ruhe beim lesen. Das mag ich. Danke auch für deinen Besuch 🙂 habe mich sehr gefreut.
    Lg Susanita

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  6. Guten Morgen,

    dies ist eine der schönsten Vorstellungen die ich bisher gelesen habe. Sie sagt so viel über Dich. Du hast Formulierungen gefunden, die mich berührt haben. Mein Lieblingsabsatz ist der über Deinen Lebenssinn – so klar und bestimmt. Denn das Leben hat nur so viel Sinn, wie wir ihm geben.

    Ich kann Dein erstes Credo aber nicht verstehen. Das Zurückstellen des Egoismus ist eine gute Sache. Inwiefern wird man dafür bestraft und dadurch behindert frei zu sein? Ich fühle mich frei, wenn ich keine Angst mehr habe, dass andere mich nicht mögen. Denn ohne diese Angst kann ich sein, wer ich bin. Aber vermutlich ist für jeden Freiheit etwas anderes.

    LG Annett

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    • Was für wertschätzende Worte Du gefunden hast – schönsten Dank dafür, ich bin sehr bewegt.

      Das Credo hast Du gar nicht so falsch verstanden. – Ich finde das Zurückstellen von Egoismen außerordentlich wichtig. Und ich möchte dafür nicht etwas belohnt werden.

      Aber hier, in der Welt, der Gesellschaft, die uns umgibt, und in der so viele Ellenbogen existieren und immer wieder neue anerzogen werden, wie steht es denn da um diejenigen, die etwa Verzicht und Bescheidenheit leben und dafür werben? Wie oft müssen sie hören, dass sie ja „schön dumm“ seien, weil dann eben ein jemand anderes zugreife und es ja doch nichts ändern würde. Es wird von „Gutmenschentum“ geredet, wenn jemand bereit ist mehr und eher zu teilen als das Usus ist.

      Ich kann gar nicht sagen, wie oft ich ganz persönlich das schon erleben musste. –

      Deshalb finde ich die in dem Sinnspruch von Daniiela Dahn geronnene Erkenntnis, das Freiheit nur dort wirklich ist, wo Verzicht und Bescheidenheit nicht belächelt und nicht konterkariert werden, eine für mich sehr annehmbare. Es ist diese Freiheit nach der ich mich sehne, für die ich zu leben versuche. Freilich ist es nicht die einzige … 😉

      Dankeschön für Deinen Besuch hier, liebe Annett, ich würde mich freuen, wenn weitere folgen.

      Freundliche und liebe Grüße an Dich!

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      • Ich hatte bisher nur kurz Zeit in Deine Welt einzutauchen, habe mich jedoch sofort wohlgefühlt in Deinen Worte. Also werde ich wieder vorbeischauen. Ich habe Deinen Blog abonniert, weiß aber nicht, ob das geklappt hat.

        Nun habe ich Dein Credo besser verstanden. Danke für die nachvollziehbare Erklärung. Ich verstehe Deine Sehnsucht nach einer vorbehaltlosen Gesellschaft. Ich verstehe, was Du mir sagen willst. Und ich verstehe, dass es schwer ist, sanftmütig in einer lauten Welt zu sein.

        Dennoch denke ich, dass Du diese Art von Freiheit nie finden wirst, wenn Du erwartest, dass sich die Gesellschaft entsprechend verhält. Du hast keinen Einfluss auf die Reaktion der anderen. Das Zurückstellen des Egoismus und der Verzicht – das tust Du für Dich, weil es Deinem Wesen oder Deinem Wunsch entspricht. Wenn es Dir egal ist, wie die Gesellschaft darauf reagiert, dann bist Du wirklich frei.

        Das ist ein sehr komplexen und interessantes Thema – die Kommentarfunktion sicherlich zur Diskussion ungenügend und dennoch hoffe ich, dass Du meine Worte nicht falsch verstehst.

        Ich schließe mit einem Zitat, von Heidegger, weil es irgendwie dazu passt und ich es sehr gern mag: „Der Verzicht nimmt nicht. Der Verzicht gibt. Er gibt die unerschöpfliche Kraft des Einfachen.“

        LG Annett

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        • Ich verstehe Deine Worte nicht falsch – ich erspüre in ihnen viel Verständnis, gleichzeitig eine realistische Sicht.

          Du hast sehr recht damit, dass ich mich wohl nie frei fühlen werde. Ich habe das vor allem während der letzten Jahre immer mehr wirklich realisiert und verstanden. Zwar erwarte ich nicht, dass sich die Gesellschaft als Ganzes verändert, aber der Wunsch, dass mehr Rücksicht, mehr Einsicht und eben auch ein Stück weit Verzicht annehmbar und sichtbarer würden, der ist unstillbar groß in mir.

          Wie ich in meiner Vorstellung schrieb: ich bin ein Träumer. – Ich weiß nicht, ob mein Weg ein guter ist, geschweige denn ein richtiger. Ich weiß, dass ich selbst fehlbar, inkonsequent und unsicher bin, und dass dies nur zum Teil, wenn auch einem nicht unwesentlichen, durch meine Ängste bedingt so ist.

          Ich verbrenne so oft an dieser Welt – desto wichtiger ist es, dass ich mir selbst alltäglich im Spiegel begegnen kann. So lange ich das kann, weiß ich, dass ich noch bestehe.

          Das klingt sicher alles ziemlich pathetisch. Aber so meine ich es nicht. Ich bin so, ein offenes Buch …

          Dein Heideggerzitat gefällt mir übrigens sehr!

          Dankeschön dafür, für Deine Worte, Dein Interesse.

          Abermals freundliche und liebe Grüße an Dich!

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    • Ich bin ganz gerührt und freue mich unsagbar, dass Du mir dieses so liebe und wertschätzende Zeichen von Dir hiergelassen hast.

      Ich habe Dich auch nie vergessen und Deine „Pawsandfootsteps“ vermisse ich, seitdem ich keine neuen mehr aufspüren kann. Schreibst Du denn noch? Dein Blog ist auf „privat“ gestellt. Ich würde gern wissen, wie es Dir geht. Wenn Du magst, geh‘ gern oben über den Button „Schreibe mir“.

      Dankeschön, noch einmal, und ganz, ganz liebe Grüße an Dich!

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      • Hallo Du!

        Vielen lieben Dank für deine Worte. Tatsächlich schreibe ich gerade wieder, meist auf Papier. Meinen Blog habe ich (hoffentlich erfolgreich) umgestellt. Mit der DSGVO war mir das damals alles nicht geheuer. Und sehr gerne schreibe ich dir; das rührt mich jetzt tatsächlich auch, vielen Dank.

        Ganz liebe Grüße zurück.

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  7. „Ich mag ein guter und verlässlicher Freund sein, wissend, dass es nicht leicht mit mir ist.“

    Menschen, mit denen es „leicht“ ist, sind oft langweilig, oberflächlich, zu tiefen Gefühlen nicht fähig. Ich mag Menschen mit Tiefgang auch wenn sie sich manchmal vielleicht zu viele Gedanken machen …

    Der oben zitierte Satz von dir hat mich sehr berührt, weil er viel von dem beinhaltet, was ich selber lange gefühlt habe. Zu wissen, daß es auch mit mir nie „leicht“ war, hat dazu geführt, daß ich Angst hatte mich anderen Menschen überhaupt zuzumuten. Ich habe mich komplett zurückgezogen.

    Mein Leben war nie „leicht“ und leicht war es auch nicht … und doch immer lebenswert. Wichtig ist, seine Träume nie aus den Augen zu verlieren, auch wenn sie noch so unrealisierbar erscheinen. Oft habe ich erlebt, daß gerade dann, wenn alles so hoffnungslos erscheint, doch genau dann das auftaucht, was man gerade am bittersten nötig hat. Der Orbit,in dem wir kreisen, scheint genau zu wissen, wann es für uns nicht mehr weitergeht und dann schubst er uns auf die ein oder andere Weise an oder in eine andere Richtung.

    Auch ich schreibe, schon seit meinem 15. Lebensjahr, da von mir nicht reden sondern schweigen erwartet wurde. Ich fing an zu schreiben um mich wenigstens mir selber mitzuteilen, später dann um mein Leben zu verarbeiten, zu verstehen wie aus mir der Mensch wurde, der ich heute bin.

    Einige meiner unschönen Erfahrungen sind der Öffentlichkeit heute nicht mehr zugänglich, weil mir jemand sagte, ich würde mich dadurch angreifbar machen, das ginge die Welt nichts an. Ich weiß nicht, ob das so ist … aber ich habe sie entfernt … hat vielleicht auch noch immer mit dem Zumuten zu tun …

    Wie auch immer, ich bin in diesem Orbit gelandet und habe das Gefühl, es lohnt sich ein längerer Aufenthalt … ich folge dir .

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